Hinweise zum Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten
1.1 Phasen wissenschaftlichen
Arbeitens
1.2 Zeitplanung zum Erstellen einer
Hausarbeit
1.3 Hinweise zur Erarbeitung von
Referaten
1.3.1 Orientierungshilfe für die
Vorbereitungsarbeit
1.3.2 Kriterien zur Beurteilung
eines Referats
1.4 Methoden der wissenschaftlichen
Arbeitsweise
1.6 Auswahl der Quellen, Literatur
3.3 Textgestaltung / Formatierung
3.4.1 Wörtliches / originalgetreues
Zitieren
3.4.2 Sinngemäßes Zitieren /
Paraphrase
3.4.3 Zitate 'aus zweiter Hand'
3.4.4 Zitieren von Zitaten in
Zitaten
3.5 Anmerkungen als Fußnoten und
Endnoten
3.7 Abbildungen, Schaubilder,
Tabellen
4 Schreiben einer Zusammenfassung (Abstract)
Kriterien zur Bewertung von Referaten
Die
Manuskripte sollten kurz, prägnant und klar verständlich abgefasst sein.
Machen Sie sich Sicherungskopien von Ihren Manuskripten.
Bitte beachten Sie die Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung und
Zeichensetzung.
Viele
der folgenden Hinweise setzen voraus, dass Sie am Computer schreiben. Die
Arbeit mit Textverarbeitungsprogrammen hat immense Vorteile gegenüber der
Schreibmaschine, vor allem im Umgang mit umfangreichen Texten. Insofern
beziehen sich viele Vorschläge auf Formatierungsmöglichkeiten von
Textverarbeitungsprogrammen. Machen Sie regelmäßig Sicherungskopien auf externe
Datenträger.
Verwenden Sie ihren Computer nicht für „gefährliche“ Anwendungen in Bezug auf
Viren oder Überlastung.
·
Fragestellung
entwickeln / Thema eingrenzen / Methodisches Vorgehen
·
Zeitplanung
·
Quellensuche /
Literaturauswertung 3
Tage
·
Gliederung 1
Tag
·
Rohfassung 7
Tage
·
Korrekturen (Inhalt / Grammatik
/ Sprache) 1 Tag
·
Layout / Bildmaterial
einfügen 4
Tage
·
Endfassung 2
Tage
·
Literaturverzeichnis 1
Tag
·
Ausfälle /
Computerprobleme 7
Tage
Bei
der Zeitplanung sind grundsätzlich "Ausfallzeiten" für die
schriftliche Arbeit einzukalkulieren, die je nachdem durch andere Belastungen, Computerabstürze, Urlaub oder Freizeit
entstehen. Wichtig ist, den genauen Abgabetermin einzuhalten.
Grundsätzlich
ist ein Referat kein abgelesener Vortrag, bei dem man eine Künstlerbiografie
herunterleiert, sondern ein Referat bedeutet die Verantwortung für eine Einheit
im Unterricht und beinhaltet die selbstständige Erarbeitung von Themen und
Fragestellungen. Der Einstieg sollte Interesse wecken, gefolgt von einem kurzen
Überblick über den Aufbau. Fachbegriffe sollten bei der Erstnennung erklärt
werden, und Bild-Beispiele veranschaulichen ein Referat.
Der Vortrag muss frei und kompetent erfolgen.
Erörterung:
Induktiv: Vom
Besonderen zum Allgemeinen. - Der Text führt durch eine Reihe von Beispielen,
um schließlich dann die allgemeingültige These abzuleiten. Fragen:
·
Welche gemeinsamen Argumente
und Teilideen stützen das Thema?
·
Welches Gewicht
haben sie für die Präzisierung der zentralen These?
Deduktiv: Vom
Allgemeinen zum Besonderen. Der Text entwickelt sich von der allgemeinen Idee
des Themas hin zu besonderen Einzelfällen. Fragen:
·
Welche
Teilhypothesen unterstützen meine zentrale Idee?
·
Welche Beispiele illustrieren,
was ich ausdrücken möchte?
Relationsordnung:
Vergleich / Unterschied. Ziel ist es, Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen
Ideen, Personen, Theorien etc. aufzuzeigen. Fragen:
·
Wieso ist x ähnlich
wie y?
·
Welche Unterschiede
von x und y gibt es?
·
Welche Aspekte von x
und y können überhaupt miteinander verglichen werden?
Dabei
sind zwei Ordnungsarten möglich:
a)
Blockgliederung: Das erste Vergleichsobjekt wird hinsichtlich aller
Vergleichsaspekte behandelt. Dann wird das zweite ebenso behandelt.
b) Abwechselnde Ordnung:
Der erste Vergleichsaspekt wird mit Bezug auf alle Vergleichsobjekte
abgehandelt. Dann wird der zweite Vergleichsaspekt mit Bezug auf alle
Vergleichsobjekte abgehandelt usw.
a)
Anregungen für Fragestellungen gibt es
b) Wie funktioniert "Thema
eingrenzen"?
Die
Auswahl der Literatur folgt grundsätzlich den Kriterien der Aktualität,
der Qualität und der Anzahl der Bücher/Zeitschriften etc.
a)
Sichten: Bücher/Artikel anlesen (Leseprobe, Inhaltsverzeichnis,
Literaturverzeichnis, Fußnoten) und für später zurücklegen.
b) Einschätzen: evtl.
Rezensionen besorgen (aus Zeitschriften, Internet etc.), um die Literatur
einordnen zu können und Vorverständnis zu bekommen.
c) Auswerten: Thesen und
Schlagwörter notieren, Zitate markieren oder herausschreiben, eigene Kommentare
(Lob, Schwachstellen, Widersprüche) aufschreiben, die gesamten bibliografischen
Angaben notieren.
Im
Hinblick auf die Gestaltung Ihres Manuskripts heißt es, das 'richtige' Maß zu
finden: Einerseits sollte die Arbeit nicht langweilig aussehen, sondern in
ihrer Gestaltung möglichst dem Inhalt gerecht werden.
Andererseits sollte man es vermeiden, die Möglichkeiten, die ein
Textverarbeitungsprogramm bietet, so anzuwenden, dass die Arbeit wie ein
Werbeprospekt aussieht. Grafische Mittel sind nur sparsam und sachlich einzusetzen.
Alle
Seiten müssen fortlaufend durchnummeriert sein. Die Seitennummerierung beginnt
nach dem Deckblatt mit „2".
Zum
Heften und für Korrekturzeichen / Anmerkungen muss genügend Rand bleiben.
Siehe
auch Textformatierung. Seitenränder: links 4-5 cm, rechts 2-2,5 cm, oben und
unten 2-2,5 cm
Bilder
können in den Text eingebunden werden, das macht bei der Formatierung und bei
einer nachträglichen Umformatierung ev. viel Arbeit oder sie können in einem
Anhang hinten angefügt werden, das ist nicht sehr benutzerfreundlich aber
variabler in der Formatierung.
Gliederungsvorschlag:
a)
Einleitung (kurz halten)
·
Eindeutige
Fragestellung / Thema
·
Erläuterung der
Problemstellung
·
Einbeziehung in
größeren Zusammenhang, Kunstgeschichtlicher Hintergrund
·
Vorstellung des Aufbaus,
Untersuchungsziel, Untersuchungsmethode
b) Hauptteil
·
Lückenlose,
widerspruchsfreie Argumentationskette
·
Fragestellung
behandeln, evtl. Hypothesen formulieren
·
Auseinandersetzung mit konkreten
Werken
·
Übergänge als
Verbindungselemente formulieren
c) Resümé (keine bloße zusammenfassende Wiederholung)
·
Einlösung der
Fragestellung: evtl. Überprüfung der Hypothesen, Gedanken der Einleitung wieder
aufnehmen
·
Ergebnisse präsentieren
·
offene Fragen und
Ausblick
Gliederungs-Kriterien:
Das
Titelblatt ist die erste Seite einer wissenschaftlichen Arbeit. Sie sollte
Lesenden vor allem sofort und eindeutig Aufschluss geben über:
-
Name und Örtlichkeit der betreffenden Schule und Fachbereich
-
Titel der Unterrichtseinheit
-
Titel und Name des Lehrers
-
Titel (Thema) und - falls vorhanden - Untertitel der Arbeit; in der Gestaltung
sollte man den Titel hervorheben, z. B. die Schriftgröße ändern
-
Vor- und Zuname des Verfassers mit Adresse, Telefonnummer, ggf. Faxnummer und
E-Mail-Adresse
-
Datum der Einreichung der Arbeit
Auf
dem zweiten Blatt folgt das Inhaltsverzeichnis bzw. die Gliederung der Arbeit.
Sie gibt den Lesenden eine Übersicht über die Struktur und den Aufbau der
Arbeit.
Es
gibt verschiedene Möglichkeiten der Gliederung. Textverarbeitungsprogramme stellen
hierzu eine Auswahl von Gliederungsmöglichkeiten zur Verfügung, diese sind aber
nicht immer von Nutzen, sondern machen das Verzeichnis eher unübersichtlicher.
Am bekanntesten dürfte die Dezimalstellengliederung sein:
1
1.1
1.1.1
1.1.1.1
Falls
es tatsächlich nötig sein sollte, bei einer umfangreichen Arbeit innerhalb
eines Gliederungspunktes bis zur 4. oder 5. Ebene 'vorzudringen', dann sollte
man auch hier innerhalb des Textes Schriftgröße und Formatierung ändern,
d. h.: 1. Ebene Schriftgröße 14, fett, 2. Ebene Schriftgröße 13, 3. Ebene
Schriftgröße 12 usw. Hierzu stellen Textverarbeitungsprogramme entsprechend
vorformatierte Gliederungen zur Verfügung.
Wenn
Sie Ihrem Manuskript die Gliederung voranstellen, müssen im Text alle
Gliederungspunkte gleich lautend, vollständig und am besten auch in der Form
wiederholt werden.
Die
jeweiligen Gliederungspunkte sollten nicht zu formal sein, z. B. lediglich
mit "Einleitung" oder "Fazit" benannt werden, sondern sie
sollten die Inhalte der Kapitel kurz umreißen; z. B.: "Einführung in
die Forschungsfrage: Ästhetische Produkte Jugendlicher im Spektrum zwischen
Ausdruck und Darstellung."
Der
Übersichtlichkeit halber sollten die Formatierung der Arbeit über die Kapitel
hinweg die gleiche Form behalten.
Absätze
gliedern die Arbeit und dienen Lesenden als Lesehilfe. Ein neuer Absatz
kennzeichnet in der Regel den Beginn eines neuen Gedankens.
Bitte
richten Sie sich bezüglich der formalen Kriterien (Rand, Zeilenabstand usw.) für
die Arbeit nach den Vorgaben der Philosophischen Promotionskommission (s.
Magisterprüfungsordnung). Achten Sie darauf, dass ausreichend Korrekturrand
links bzw. Platz zum Binden der Arbeit gegeben ist. Hier eine Empfehlung:
Zeilenabstand:
1,5-zeilig
Schriftart:
Times oder Arial
Schriftgröße:
Haupttext 12
direkte
Zitate 10 oder 11, 1-zeilig, evtl. einrücken
Fußnoten
8 oder 9, 1-zeilig
Seitenränder:
links 4-5 cm, rechts 2-2,5 cm, oben und unten 2-2,5 cm
Automatische
Silbentrennung, linksbündig oder Blocksatz
Zum
Zitieren finden Sie im Folgenden einige Grundregeln. Will man die Gedanken
anderer Menschen in seinen wissenschaftlichen Text einbauen, so muss man die
Lesenden in die Lage versetzen, diese Aussagen auch nachprüfen zu können.
Folglich müssen Zitate entsprechend als solche erkennbar und deren genaue
Quelle angegeben sein. In der Regel sind solche Quellen Bücher,
Zeitschriftenaufsätze oder unveröffentlichte Manuskripte. Dabei sollten Zitate
die eigenen Gedanken nur unterstützen, eigene Aussagen abrunden oder
verdeutlichen - Zitate ersetzen nicht die eigene Argumentation.
Wie
viel man zitieren sollte, lässt sich nicht einheitlich festlegen. Auf der einen
Seite sollte man sich nicht mit fremden Federn schmücken, auf der anderen Seite
muss nicht jede Erkenntnis, in der eine alltägliche Erfahrung zum Ausdruck
kommt, mit einer Quelle versehen werden.
Übernimmt
man einen Text wortwörtlich, dann wird dieser in Anführungszeichen gesetzt:
"Phasenübergänge markieren einzigartige Grenzen zwischen zwei Bereichen
des Seins." (Sie können auch folgende Anführungsstriche nutzen: „ "
oder » «.) Nutzen Sie in Ihrem Manuskript durchgängig nur eine Form der
Anführungszeichen.
Zur
Angabe der Quelle gibt es vor allem zwei Möglichkeiten:
Man
schreibt sie direkt hinter dem Zitat in eine Klammer, und zwar den Nachnamen
des Autors bzw. der Autorin, Erscheinungsjahr und Seitenangabe.
Zitat eines kompletten Satzes: "Das gleitende und vorhersagbare Verhalten
der Materie in irgendeiner Phase trägt so gut wie nichts zum Verständnis der
Phasenübergänge bei." (Gleick 1990, S. 231)
Zitiert man nur einen Satzteil, wird die Klammer mit der Quellenangabe durch
Interpunktion eingeschlossen: Materie hingegen verhält sich linear und trägt
folglich "so gut wie nichts zum Verständnis der Phasenübergänge bei"
(Gleick 1990, S. 231).
Handelt
es sich um zwei Personen: (Müller/Denter 1993, S. 54). Selten wird die Variante
mit dem Doppelpunkt genutzt: (Gleick 1990: 231) bzw. (Müller/Denter 1993: 54).
Bei mehr als drei Autorinnen bzw. Autoren kann man auch (Flick u. a. 1995)
schreiben statt (Flick/Kardorff/Keupp/Rosenstiel/Wolff 1995).
Die
zweite Möglichkeit ist die fortlaufende Durchnummerierung der Zitate mit
Fußnoten. Hinter dem Zitat erscheint eine hochgestellte Zahl, die sich am
Seiten-Ende mit der jeweiligen Quellenangabe - wie oben dargestellt, nur ohne
Klammern - wieder findet. Bei beiden Möglichkeiten folgt dann die komplette
Literaturangabe im Literaturverzeichnis (siehe Abschnitt 3.6).
Selbstverständlich
muss ein wörtliches Zitat, das in der alten deutschen Rechtschreibung
veröffentlicht wurde, auch in dieser Form von Ihnen wiedergegeben werden.
Rechtschreibefehler werden markiert mit „sic!“.
Sobald
Sie einen Satz, den Sie zitieren möchten, verändern oder umstellen, handelt es
sich nicht mehr um ein wortwörtliches Zitat.
Gibt
man eine Textstelle in seinen eigenen Worten wieder und bezieht sich nur auf
gewisse Gedanken einer Autorin bzw. eines Autors, dann zitiert man sinngemäß
oder indirekt, man formuliert eine Paraphrase. Bereits durch die fehlenden
Anführungszeichen wird deutlich, dass es sich nicht um ein wörtliches Zitat
handelt: Lorenz konnte beweisen, dass eine langfristige Wetterprognose
unmöglich ist, da eine unendlich genaue Kenntnis aller Faktoren, die das Wetter
beeinflussen, aussichtslos ist (Gleick 1990, S. 20ff.).
Zitiert
man aus der Sekundärliteratur, so begibt man sich auf dünnes Eis, denn man weiß
nicht, ob die Autorin bzw. der Autor das Zitat nicht aus dem Zusammenhang
gerissen hat oder überhaupt richtig zitiert. Besser wäre es, die Primärquelle
nachzulesen. Zitiert man trotzdem 'aus zweiter Hand', dann so:
"Organisierte Komplexität ist dann gegeben, wenn Einzelphänomene nicht
schlicht linear logisch miteinander gekoppelt sind, sondern wenn
Wechselwirkungen zwischen ihnen bestehen." (Bertalanffy zit. in:
Kneer/Nassehi 1994, S. 21)
Ein
Zitat in einem Zitat macht man durch einfache Anführungszeichen (Apostrophe)
kenntlich.
"Sehr
häufig werden Lieblingsstücke genannt, von denen die Besitzer stolz berichten:
'Meinen Leuchti-Drachen, den würde ich nicht tauschen.' Sie bilden oft ein
Kernstück der Sammlung, um die die anderen Stücke gruppiert werden."
(Duncker/Frohberg/Zierfuss 1999, S. 76)
Zitate
im Zitat müssen quellenmäßig nicht belegt werden. Auch die Umwandlung der
'Gänsefüßchen' in Apostrophe muss nicht deklariert werden.
Das
Zitieren aus CD-ROMs ist im Grunde wie das Zitieren aus Büchern oder
Zeitschriften zu handhaben, nur kann keine Seitenangabe gemacht werden. Möglich
ist oft, bei Texten das Zitat durch Kapitelangaben möglichst genau zu
lokalisieren: (Eucker 1999, Teil II).
Zitieren
aus dem Internet konfrontiert Zitierende mit einem charakteristischen Merkmal
dieses Mediums: Die im Internet präsentierten Daten und Informationen werden
häufig verändert. Die Fülle der Daten ist nicht manifest, sie ist nicht
inventarisierbar oder langfristig greifbar, wie die Informationen in Büchern,
Zeitschriften oder auch auf CD-ROMs. Ein Zitat aus dem Internet nach einigen
Monaten oder Jahren nochmals nachzuprüfen, kann unter Umständen gar nicht
möglich sein. Bei sehr wichtigen Sites empfiehlt es sich deshalb, diese
herunter zu laden und selbst zu speichern. Ist auf der Website keine Autorin
bzw. kein Autor sowie keine Jahreszahl angegeben, muss die Webadresse (URL) in
Klammern geschrieben werden.
Ferner
ist es möglich, folgenden Zusatz bei Zitaten aus dem Internet hinzuzufügen (http://artnetweb.com/iola/home.html;
zuletzt überprüft am 25. 1. 2002).
Viele
Websites sind inzwischen mit Frames aufgebaut, so dass sich die URL im
Adressfeld des Browsers nicht mehr ändert, auch wenn völlig unterschiedliche
Informationen abgerufen werden. Beispiel für eine solche Site ist "http://www.kunstunterricht.de".
In diesem Falle empfiehlt es sich, den Frame in einem neuen Browserfenster zu
öffnen, um den kompletten Dateinamen zu erhalten.
Zieht
sich ein Zitat im Original bis auf die nächste Seite, schreibt man: (Richter
1995, S. 342f.).
Wenn
der zitierte Text sich über mehrere Seiten erstreckt, schreibt man: (Richter
1995, S. 342ff.) oder noch korrekter: (Richter 1995, S. 342-344).
Bezieht
man sich nicht auf einen bestimmten Satz oder Abschnitt, sondern auf den Autor
und dessen Werk, so lässt man die Seitenangabe weg: Vor allem die Synergetik
von Hermann Haken (Haken 1995) hat dazu beigetragen, dass ...
Möchte
man einen Teil des wörtlichen Zitats weglassen, dann folgendermaßen: "Die ästhetische
Produktion spiegelt (...; d. Verf.) diesen je individuellen
Selbstklärungsprozeß, das Ringen um Selbstverwirklichung (...; d. Verf.)."
(Richter 1995, S. 342) Statt 'd. Verf.' (die Verfasserin bzw. der Verfasser)
können Sie auch Ihre Initialen benutzen; z. B.: (...; A. K.). Oder Sie fügen
lediglich (...) ein. Freilich darf der Sinn eines Zitates durch solche
Kürzungen nicht entstellt werden.
Bei
Hervorhebungen (Fettdruck, Sperrdruck), die Sie aus dem wörtlichen Zitat
übernehmen, müssen in Klammern die Hervorhebung gekennzeichnet werden.
Beispiel: "Die Medienkunst ist eine relativ junge Kunstrichtung, die sich
auf dem Kunstmarkt und in Kunstausstellungen n i c h t durchsetzen
konnte." (Quellenangabe, Hervorhebung im Original)
Bei
Hervorhebungen (Fettdruck, Sperrdruck), die Sie selbst in ein Zitat hinzufügen,
müssen in Klammern die Hervorhebung gekennzeichnet werden. Beispiel: "Die
Medienkunst ist eine relativ junge Kunstrichtung, die sich auf dem Kunstmarkt
und in Kunstausstellungen n i c h t durchsetzen konnte." (Quellenangabe,
Hervorhebung d. Verf.)
Anmerkungen
sind als Angaben oder Erläuterungen zu verstehen, die den gedanklichen Fluss
der Arbeit unterbrechen, andererseits jedoch für das Verständnis des Gesamtkontextes
von Wichtigkeit sind. Sie sollten soweit als möglich vermieden werden. Will man
eine Anmerkung setzen, so sollte man dies an der entsprechenden Textstelle mit
einem Anmerkungszeichen kennzeichnen (meist in Form einer 'Hochziffer') und die
zugehörige Anmerkung am Seiten-Ende in der Fußzeile einfügen.
Textverarbeitungsprogramme setzen diese Fußnoten automatisch an das Seiten-Ende.
Anmerkungen können alternativ hierzu fortlaufend nummeriert und als Endnoten an
das Ende des Manuskripts vor das Literaturverzeichnis gestellt werden. Auch
eine solche Funktion bietet ein Textverarbeitungsprogramm. Im Fall der Endnoten
werden Anmerkungen manchmal auch in Klammern gesetzt: (5).
Beim
Zitieren ergeben sich in den dazugehörigen Fußnoten folgende Abkürzungen:
·
a.a.O.= am aufgeführten
Ort (wenn eine bibliografische Angabe weiter vorne bereits genannt wurde)
·
ebd.= ebenda (wenn die
Angaben der vorherigen Fußnote auch für diese Fußnote gelten)
·
Ders. / Dies.= Derselbe
/ Dieselbe (bei Wiederholung des Vorhergenannten)
·
u.a.= und andere (bei
mehr als zwei Autoren oder Verlagsorten)
·
Vgl.= vergleiche (bei
sinngemäßen Zitaten)
·
zit. nach= zitiert nach
(bei Sekundärzitaten)
·
f. = folgende (eine
weitere Seite)
·
ff.= fortfolgende
(mehrere Seiten)
Das
Literaturverzeichnis befindet sich in der Regel am Ende der Arbeit. Es sollte
in alphabetischer Reihenfolge die Namen der Autorinnen und Autoren der
verwendeten Literatur incl. der dazugehörigen Angaben der Veröffentlichung, auf
die Sie sich in Ihrer Arbeit beziehen (Titel, Jahr, ggf. Verlagsname, Ort, ggf.
Seitenzahl), nennen, wie unten in Beispielen dargestellt.
-
Der Name des Verlages kann in Klammern nach dem Erscheinungsort gesetzt werden.
-
Die Zahl der Auflage steht ab der zweiten Auflage hochgestellt vor der
Jahreszahl.
-
Benutzt man von einer Autorin bzw. einem Autor mehrere Literaturquellen aus
demselben Jahr, so kennzeichnet man dies auch bereits im Text durch
Kleinbuchstaben hinter der Jahreszahl: 1990a, 1990b.
-
Der Übersicht halber kann man die Autorinnen- bzw. Autorennamen im
Literaturverzeichnis fett drucken oder den Beginn einer neuen Angabe durch
Einrücken kennzeichnen.
-
Lassen sich Erscheinungsort oder Erscheinungsjahr nicht ausfindig machen, so
schreibt man "o. O." (ohne Ortsangabe) und "o. J." (ohne
Jahresangabe).
-
Hochschulschriften, nicht veröffentlichte Manuskripte oder Vorträge sind als
solche zu kennzeichnen: Dissertation, unveröffentlichtes Manuskript, Auszüge
aus einem Vortrag gehalten am ... in ..., usw.
-
An das Ende jeder Literaturangabe im Literaturverzeichnis kann man einen Punkt
setzen.
-
In Zweifelsfällen schauen Sie bitte in die kunstpädagogischen Fachzeitschriften
"Kunst + Unterricht" und "BDK-Mitteilungen", die Sie in der
Institutsbibliothek finden.
Buch:
Aissen-Crewett, Meike: Schülerzentrierte Kunstpädagogik: Erwin Heckmanns
Kunstpädagogik zwischen Reformpädagogik und moderner Didaktik. Frankfurt am
Main (Peter Lang) 1985
Buchbeitrag:
Binnig, Gerd: Kreativität - Die Fähigkeit zur Evolution. In: Guntern, Gottlieb
(Hrsg.): Chaos und Kreativität. Zürich 1995, S. 303-338
zwei
Autoren eines Zeitschriftenbeitrags:
Csikszentmihaly, Mihaly/Schiefele, Ulrich: Die Qualität des Erlebens und der
Prozeß des Lernens. In: Zeitschrift für Pädagogik, 39. Jg., Nr. 2, 1993, S.
207-221
Zeitungsartikel:
Dworschak, Manfred: Wie kam Rembrandt in den Rechner? In: ZEIT-Magazin Nr. 12,
17.3.1995, S. 10-16
neu
aufgelegtes Buch:
Schiller, Friedrich: Über die ästhetische Erziehung des Menschen, 1795. Krefeld
1948
mehrmalige
(sechzehnte) Auflage:
Kerényi, Karl: Die Mythologie der Griechen. Band I: Die Götter- und
Menschheitsgeschichten. München 16 1994
unveröffentlichtes
Dokument:
Preiser, Siegfried: Kreatives Problemlösen zwischen Logik, Information und
Intuition. Zum Stand der psychologischen Kreativitätsforschung.
Unveröffentlichtes Manuskript eines Vortrages auf der VDI-Tagung
"Wissensbasierte Systeme in Entwicklung und Konstruktion '91",
Heidelberg 1991
Dissertation:
Seitz, Hanne: Räume im Dazwischen: Bewegung, Spiel und Inszenierung als
ästhetische Praxis. Dissertation, Frankfurt a. M. 1994
Die
bibliografischen Angaben zu einer CD-ROM orientieren sich an den Regeln für
Bücher.
Eucker,
Johannes: Kinder malen und zeichnen am Computer. Thesen, Beobachtungen und Perspektiven.
CD-ROM. Berlin (Hochschule der Künste)/ Wettenberg (Informatica) 1999
Wenn
auf einer CD-ROM keine Autorinnen bzw. Autoren explizit angegeben sind, so wird
sie unter ihrem Titel alphabetisch ins Literaturverzeichnis eingeordnet:
"Louvre
für Kinder", CD-ROM. Ravensburg (Ravensburger Verlag) 1996
Die
bibliografischen Angaben zu einer Internet-Site lauten beispielsweise:
Bolz,
Norbert: Kultmarketing - Von der Erlebnisgesellschaft zur Sinngesellschaft. In:
http://www.vdh.ch/vdh_f/norbert_bolz.htm;
zuletzt überprüft am 22.12.2001
Wenn
auf einer Website keine Autorinnen bzw. Autoren explizit angegeben sind, wird
sie unter "H" wie "http" alphabetisch ins Literaturverzeichnis
eingeordnet.
Alle
Abbildungen eines Manuskripts sollten durchnummeriert sein, und an der
entsprechenden Textstelle sollte auf die Abbildung (ggf. mit Seitenzahl, falls
sich die Abbildung nicht auf der gleichen Seite wie der Text Ihrer Arbeit
befindet, auf den sich die Arbeit bezieht) verwiesen sein: Sie malten nicht auf
glatte Stellen im Fels, sondern nutzten Unebenheiten der Wände als Anregungen,
um mit wenigen sicheren Strichen Tiere plastischer darzustellen oder Körper
anzudeuten (Abb. 24, S. 76).
Dabei
sollte eine kurze Bildlegende (Bildunterschrift) die Abbildung begleiten.
Wenn
die Abbildungen sich nicht auf den Textseiten befinden sollen, dann sind sie an
das Ende der Arbeit in einen separaten Abbildungsteil hinter das
Literaturverzeichnis zu stellen.
In
jedem Fall sollte ein Abbildungsverzeichnis erstellt werden, das hinter oder
vor dem Literaturverzeichnis platziert wird. Man gibt dort die Bildquelle an:
"Abb. 24: Ruspoli, Mario: Lascaux. Heiligtum der Eiszeit. Freiburg im Br.
1986, S. 110".
Im
Text der Arbeit sollte auf die Abbildungen direkt Bezug genommen werden.
Z. B.: In der Produktionsphase zeigte sich die Dominanz von Kritzelzeichen
in den Zeichnungen der Kinder (Abb. 4). Die Kinder saßen nicht an ihren
Tischen, sondern standen, damit sie beim Zeichnen Bewegungsfreiheit hatten
(Abb. 5).
Dies
ist nur bei umfangreicheren Arbeiten nötig. Zusammenfassungen, im Englischen
"Abstracts" genannt, geben den Lesenden einen sehr kurzen Überblick
über die Ausgangsfragestellung, die Methoden der Forschung sowie die Ergebnisse
und die Schlussfolgerungen der Untersuchung. Sie sind sehr kurz und stehen in
der Regel zu Beginn eines Manuskripts, damit die Lesenden wissen, was sie
erwartet. Sie sind nicht zu verwechseln mit längeren fazitartigen
Zusammenfassungen, auch Resümee genannt, die am Ende eines Textes stehen. Sie
sind dadurch, dass Sie sehr komprimiert sind, leider oft nur schwer
verständlich, enthalten aber alle wichtigen Informationen.
Für
die Zuhörer ist es sinnvoll eine übersichtliche Zusammenfassung mit einem
kopierfähigen Bildbeispiel während des Vortrags in Händen zu halten, um sich anhand
dieser Information an den Vortrag zu erinnern und sich dort ergänzende Notizen
zu machen. Der Umfang sollte eine DIN A 4 Seite nicht überschreiten und
genügend Rand für Anmerkungen lassen. Die wesentlichen Informationen des Vortrags
sollen enthalten sein.
Kaum
ein wissenschaftlicher Text schreibt sich im Handumdrehen. Sehr leicht kann man
den Eindruck bekommen, dass ein nicht überschaubarer 'Berg' an Arbeit vor einem
liegt. Betrachten Sie das Schreiben nicht als Hindernis, das noch vor Ihnen
liegt, sondern als Herausforderung, als einen Prozess, der in kleinen Schritten
erfolgt. Wichtige Schritte haben Sie vor dem Schreiben bereits erledigt,
z. B. eine Materialsammlung angelegt und andere Aufzeichnungen verfasst
sowie Ideen notiert. Zerlegt man das Thema der Arbeit in 'kleinere Referate',
sprich in einzelne Kapitel, dann werden die 'Berge' überschaubarer und das
Unternehmen überschaubarer.
Gerade
das Schreiben am Computer mit Textverarbeitungsprogrammen ermutigt zum lockeren
Eintippen, da alles umgestellt, gelöscht, herausgenommen oder umformuliert
werden kann. In späteren Phasen kann am Text 'gefeilt' und umgestellt werden.
Selten entsteht ein Text linear, d. h. Vorwort, Hauptteil,
Schlussbetrachtung. Oft sind jeweils Ideen zu allen Teilen gleichzeitig vorhanden,
die ähnlich einem Netz letztlich zusammenzufügen sind, wobei man dann
möglicherweise einige Teile nicht mehr brauchen kann. Auch Weglassen will
gelernt sein ...
* Liegt der Arbeit eine präzise
formulierte Fragestellung und Abgrenzung des Themas zugrunde?
("Grundlagenkompetenz")
* Ist der Aufbau und Umfang der Abhandlung angemessen und wird schlüssig
argumentiert? ("Grundlagenkompetenz")
* Wie ist die Auswahl und Authentizität der Quellen und die Qualität
ihrer Verarbeitung zu bewerten? ("Grundlagenkompetenz")
* Wie ist die Kenntnis
des Untersuchungsgegenstands zu bewerten? ("Grundlagenkompetenz")
* Lässt sich eigenes Urteilsvermögen erkennen?
("Grundlagenkompetenz")
* Wie ist die Qualität der Darstellung, Medieneinsatz, Visuelle
Unterstützung ("Grundlagenkompetenz")
* Wie ist der Umgang mit Fachbegriffen und Fachtheorien zu bewerten?
("Grundlagenkompetenz")
* Inwieweit sind Formalia
wie z. B. Zitierweise und Quellenangaben eingehalten worden?
("Grundlagenkompetenz")
* Wie ist die Qualität der Sprachlichen Umsetzung, Stil, Verständlichkeit,
Rhetorik, freies Sprechen, adressatenorientiert, unterstützt durch
Körpersprache, Mimik, Gestik, Tonfall, Flexibilität, ...
* Inwieweit zeichnet sich
die Abhandlung durch Originalität aus?
* Wurden geeignete Untersuchungsmethoden
eingesetzt (methodisches Reflexionsniveau)? ("Grundlagenkompetenz")