Modell einer Werkbetrachtung, Foto Stand 27.10.04
Inhalt:
Kamera / Primäre Bildgestaltung
Empfindlichkeit, Körnung, Auflösung
Studio- und Labortricks / Sekundäre
Gestaltungsmittel
Typ, Erscheinungsbild,
Charaktereigenschaften
Die Dokumentarfotografie kann sich mit einem künstlerischen Anspruch verbinden. Nach Feininger zeichnet sich jedes gute Dokumentarfoto dadurch aus, dass das Objekt oder Ereignis „tatsächlich [ist], aber seine Wiedergabe künstlerisch“
Bei der Gebrauchsfotografie steht die praktische Überlegung im Vordergrund, wie eine möglichst präzise und wertfreie, objektive Abbildung eines Objekts in optimaler technischer Ausführung zu bewerkstelligen ist.
Idealisieren, Präsentieren, Inszenieren eines Objekts oder einer Idee, nicht wertfrei, subjektiv.
Im Spielfoto „ist das Objekt im allgemeinen nur Träger der Idee, die der Fotograf ausdrücken möchte“
Illusorisches Spiel mit fototechnischen Möglichkeiten. Idealisierung, surreale Effekte oder Fälschung von Realität.
Der Experimentalfoto dient als Versuchsfeld, meist für fotosprachliche oder technische Gestaltungsmittel.
Typisch für spontane Familien- und Urlaubsbilder mit einfachen Kameras ohne gestalterische Absicht.
Die Kameraführung bestimmt die Perspektive und Rolle des Betrachtes im Verhältnis zum Objekt.
Die wichtigsten Gestaltungsmittel werden in einem Konzept notiert, meist mit Skizzen. Location, Tageszeit, Wetter, Haltungen, Models, Material wie: Requisiten- Kulissen- Kostüme- Geräte wie: Kameras, Licht usw., Kameraeinstellung, werden hier festgelegt.
Die Kamera erfasst nur einen kleinen Ausschnitt der für uns „live“ erfahrbaren Umwelt. Sie lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die dem Regisseur für die Handlung und Aussage wichtig erscheinenden Details oder Szenerien.
Sie vermittelt die Beziehung des Betrachters zur Fotorealität durch ihre Perspektive, ihre Achsenverhältnisse, Ausschnitte, Distanz, das Bildfeld, ihre Aktionen und den KamerastilFehler! Textmarke nicht definiert..
Sie bestimmt das „Macht-Verhältnis“ des Betrachters zum Objekt.
Die Aktionsrichtung der Objekte im Bezug auf den Beobachter.
Der Beobachter wird nicht mit einbezogen, bleibt unbeteiligt.
Der Beobachter wird direkt angesprochen oder verlassen, er ist betroffen.
Die Frage nach dem Format stellt sich bei der Fotokamera ja kaum, da es nur die Möglichkeit von Hoch- oder Querformat gibt. Andere Formate erzielt man durch spätere Ausschnitte.
Aufdringlich, intim. Extreme: Nicht einmal das ganze Gesicht passt ins Bild- beginnt unter dem Mund, endet in den Haaren, oder weiter unten. Medium: Enthält das gesamte Gesicht.
Mimik betont, psychische Regungen werden sichtbar, der Betrachter ist unmittelbar beteiligt. Gesicht inkl. Hals, Standard-Abbildungsgröße für Porträts. Wide Close-up: Kopf und Schultern.
Vertraute oder bedrohliche Distanz.
Normale Distanz. Medium Shot: alles vom Schritt ab aufwärts, Medium Full Shot: Oberhalb der Knie um im Westernduell die Colts einzubeziehen.
Distanziert, nicht unmittelbar persönlich beteiligt oder betroffen. Sie zeigt mehr oder weniger das gesamte Objekt und seine Einzelheiten, sie ist der menschlichen Wahrnehmung am Ähnlichsten.
Überblick über Szenerie, distanziert, unbeteiligt. Sie zeigt das gesamte Objekt mit Umgebung und Hintergrund.
Verfremdend distanziert, wie im Traum, transzendent.
Das Verhältnis der Personen und Räume zueinander wird aus ihrer Anordnung und Größe durch geeignete Wahl des Kamerastandorts bedeutungsperspektivisch sichtbar. Die Wirkung der Raumtiefe kann durch linearperspektivische Formen und die Bildkomposition beeinflusst werden.
Es gelten die gleichen Gestaltungsmittel wie in der Malerei:
Größenvergleich, Überschneidung, Standort im Bild, Linearperspektive,
Schlaglicht, Luftperspektive und Farbperspektive.
Dazu kommt die Tiefenschärfe als geeignetes Mittel zur Raumtiefendarstellung.
Ein Repoussoirmotiv drängt Bildmotive in die Tiefe des Raumes.
Weitwinkelaufnahmen verstärken den Raumeindruck, Tele-Aufnahmen verringern ihn.
Wie in der Malerei gelten die Regeln von Richtungen und Formen, Formkontrasten und Bildordnung und es gibt die gleichen Schemata: Streifen- , Dreiecks-, Raster-, Rhythmische Komposition, Symmetrie, Reihung, Streuung, Ballung. Statische oder dynamische Wirkungen können so erzielt werden. Symmetrische Frontalaufnahmen mit rechtwinkligen Formen wirken streng, statisch, monoton, würdevoll und ev. langweilig.
Dynamisch dagegen wirken
Schrägsichten oder perspektivische Fotos mit diagonalen Linien sowie schief
angeordnete, unregelmäßig gestaltete oder verzeichnete Objekte. Ein geneigter,
welliger oder gezackter Horizont trägt die dynamische Grundstimmung eines
Bildes mit. Die asymmetrische Bildkomposition dient aber nicht in jedem Fall
der Darstellung von Kraft, Bewegung und Veränderung. Sie kann auch dazu führen,
dass beim Betrachter das Gefühl von desorientierendem Chaos zurückbleibt.
Eine harmonische Ordnung erzielt man mit dem goldenen Schnitt.
Das Kameraobjektiv vertritt das Auge des Zuschauers, lenkt
seinen Blick. Kameraobjektive können Eigenschaften haben, die nicht die
menschlichen Sehgewohnheiten entsprechen und dementsprechend verfremdete Bilder
liefern.
Man unterscheidet grob Sucherkameras mit festen Objektiven von
Spiegelreflexkameras mit Wechselobjektiven.
Den Nachteil des Parallaxefehlers vermeiden die Spiegelreflexkameras, in ihrem
Sucher sieht man das Bild durch das Objektiv, das die Aufnahme macht.
Sie bestimmt den Aufnahmebereich als Blickfeld und wird in mm ausgedrückt, wobei diese Einheit auch vom Fotoformat abhängig ist. Dem menschlichen Auge entspricht etwa ein Blickfeld von 45 Grad, das Blickfeld des bewussten Sehens ist aber sehr viel kleiner.
Größeres Blickfeld als normal, vermittelt Gesamteindruck, verzerrt aber bei Nahaufnahmen stark. Bei Kleinbildfoto um 25mm.
Entspricht etwa der Sehgewohnheit. Bei Kleinbildfoto 50mm.
Fernrohrwirkung, vergrößert Objekte und verkürzt den Raumeindruck, empfindlich gegen Verwackeln, geringe Tiefenschärfe und schlechte Lichtstärke, Objekte wirken distanziert und flach. Bei Kleinbildfoto um 200mm.
Objektiv mit variabler Brennweite aber meist schlechter Abbildungsqualität und Lichtstärke.
Verbiegen gerader Linien durch das Objektiv, besonders bei Weitwinkel.
Schärfe: Abhängig von Objektivbrennweite und Blendeneinstellung. Bewusste Unschärfe und Bewegungsunschärfe dienen der Bildgestaltung und können im Objekt oder Hintergrund entstehen.
Tiefenschärfe, (auch Schärfentiefe): Der vom Objektiv bei einer Blende und ohne Verstellung der Entfernung scharf abgebildete Entfernungsbereich. Je größer die Blendenöffnung desto kleiner der Tiefenschärfebereich. Sie dient zur Lenkung des Blicks und verstärkt den Raumeindruck.
Bewegung der Kamera, scheinbare Bewegung durch Bewegungsunschärfe.
Scheinbare Bewegung durch Bewegungsunschärfe auf ein Ziel zu, durch kontinuierliches Verstellen der Brennweite bei einem Zoomobjektiv. Lenken des Betrachterblicks auf ein Ziel zu oder weg von einem Detail.
Drehbewegung der Kamera um beliebige Achse. Wirkt durch Bewegungsunschärfe dynamisch, unruhig und spontan, hektisch, oft sind die Objekte nicht mehr erkennbar. Idealerweise folgt der Schwenk einer Bewegung oder Blickführungslinie, dann wird der Hintergrund durch Bewegungsunschärfe unscharf.
..Von der Belichtungseinstellung gesteuerte Lichtmenge, die den Film erreicht, um ein ausgewogen belichtetes Bild oder ein zu helles, blasses, überbelichtetes oder zu dunkles, düsteres unterbelichtetes Bild entstehen lässt.
Gesteuert wird die Belichtung durch die Blende und die Zeiteinstellung. Während eine Vergrößerung der Blende um eine Stufe (=Verkleinerung des Werts) eine Verdoppelung der Lichtmenge bewirkt, wirkt die Belichtungszeit etwa linear zur Zeiteinstellung auf dem Film. Eine Verdoppelung der Belichtungszeit kann also durch eine Verkleinerung der Blende um eine Stufe ausgeglichen werden. Das richtige Verhältnis wird mit Hilfe eines Belichtungsmessers und etwas Aufnahmeerfahrung gefunden, Belichtungsautomatiken haben entweder Zeit- oder Blendenpriorität und nehmen nur über spezielle Programmeinstellungen (Sport / Landschaft) Rücksicht auf das Motiv.
Durch gezielte Unterbelichtung können bei Tage Nachtaufnahmen simuliert werden. High-Key und Low-Key-Belichtungen dienen der Gestaltung. Bewegungsunschärfe dient der Dynamisierung und Zeitdarstellung.
Linear zur Belichtungszeit wirkt das Licht auf dem
chemischen Film oder elektronischen Chip und zeichnet das Bild. Eine kurze
Belichtungszeit bewirkt das „Einfrieren“ von Bewegungen im Bild, eine lange
sorgt für das Verwackeln oder eine gezielte Bewegungsunschärfe.
Normale Belichtungszeiten liegen bei 1/125 sec.,
Kurze Belichtungszeit liegen bei 1/1000 sec. und kürzer.
Lange Belichtungszeiten beginnen bei 1/60 sec.
Sie ermöglichen das Sammeln von Licht über einen längeren Zeitraum bei auf Stativ fixierter Kamera. Sie zeichnen Bewegungsspuren leuchtender Objekte auf und verursachen Farbverfälschungen.
Sie sind durch die geringe Brenndauer von Elektronenblitzgeräten möglich und ermöglichen das Sichtbarmachen schnell ablaufender Prozesse durch Lichtblitze von 1/10000 sec. und kürzer. „Einfrieren“.
Die Belichtungszeit wird vom Verschluss in der Kamera gesteuert. Üblich sind Schlitzverschlüsse direkt vor der Filmebene. Bei schnell bewegten Objekten und kurzen Verschlusszeiten bewirken diese eine Verzerrung der Objekts. Zentralverschlüsse können gleichzeitig Irisblenden sein und haben diesen Nachteil nicht.
Der Wert der Blendenöffnung wird errechnet aus dem
Verhältnis der Distanz von Blende zu Film zum Durchmesser der Öffnung. Eine
Vergrößerung der Blende um eine Stufe (=Verkleinerung des Werts) bewirkt eine
Verdoppelung der Lichtmenge auf dem Film. Eine große Blendenöffnung verstärkt
den Tiefenschärfeeffekt, das Bild wird teilweise unschärfer. Eine kleine Blende
(Lochkamera) bildet alle Entfernungen gleich scharf ab, die Tiefenschärfe ist
sehr groß. Ein normaler Blendenwert ist etwa 5.6. Je größer sich die Blende
eines Objektives einstellen lässt, desto lichtstärker ist es. Gute Werte liegen
bei 1.1. Tele- und Varioobjektive haben meist eine geringe Lichtstärke von etwa
3.2.
Die Form und Lage der Blende im Objektiv kann Einfluss auf die Wirkung und
Reflexe im Objektiv haben.
Vor das Objektiv gehaltene transparente oder durchbrochene Objekte zur Erzielung von Bildverfremdungen verschiedenster Art.
Sie nehmen den Bildkonturen die Schärfe und Härte, das Objekt wirkt weich, verschwommen, romantisierend.
Sternelfilter oder Facettenfilter erzeugen transzendente, magische Effekte.
Tönen das Bild oder Teile davon ein, oft zur Darstellung von Wettersituationen im oberen Bildbereich eingesetzt, dramatisierend.
Maskenhalterung zur Befestigung von Schablonen, wie Schlüssellochschablone oder Fernrohrschablone, Nebelbox oder gemalten Szenerieteilen.
Technische Möglichkeiten der Kamera bei der Zeitdarstellung.
Der Foto wird zwei-oder mehrmals durch die Kamera belichtet, Fotobilder überlagern sich geisterhaft oder ergänzen sich. Eine Person kann gleichzeitig mehrfach in einer Szene erscheinen.
Die Kamera sieht das Geschehen aus „Geistersicht“, sie kann Raum und Zeit überwinden und fliegen, entsprechend dem Auktorialen-Erzähler.
Die Kamera sieht das Geschehen aus der Sicht einer handelnden oder beobachtenden Person, entsprechend dem Ich-Erzähler.
Wie die subjektive Kamera, wobei sich die Kamera ohne Stativ im Geschehen bewegt, verwackelter Live-Charakter.
Die verschiedenen Formate (Größe des Fotonegativs und
Seitenverhältnis) unterscheiden sich wesentlich in ihrer „Speicherkapazität“. Je
größer das Fotobild, desto originalgetreuer die Wiedergabe und desto teurer das
Foto- / Speichermaterial.
Digitale Fotos werden komprimiert um Speicherplatz einzusparen, die
Komprimierungsverfahren werden ebenfalls Formate (digitale Speicherformate) genannt
und haben nichts mit dem Seitenverhältnis des Bildes zu tun.
Dichte und Größe der lichtempfindlichen Körner in der Fotoemulsion. Je größer die Körner, desto empfindlicher aber unschärfer ist der Film. Wirkt „live“. Bei elektronischen Bildern spricht man von Bildauflösung, gemessen in absoluten Pixeln und relativen DPI, dots per Inch.
Harte Fotomaterialien differenzieren wenige Grauwerte und tendieren zu satten schwarzen und reinen weißen Flächen im Bild. Hart wirkt hart, roh, extrem, weich wirkt feinsinniger, differenzierter..
Mit Farben werden Gefühle ausgedrückt, Assoziationen geweckt. Bestimmte Fotomaterialien wecken Assoziationen an die Zeit, in der diese Materialien und ihre Farbklänge üblicherweise verwendet wurden. Durch Fotomaterial und Beleuchtung kann die Farbtemperatur eines Bildes beeinflusst werden.
Schwarz-Weiß-Wiedergabe oder monochrome Bilder wirken distanzierender als Farbwiedergabe.
Licht hat die Dimensionen: Helligkeit, Richtung, Härte, Farbe.
Mit dem Licht kann die Stimmung im Bild hervorragend beeinflusst werden. Dramatische Lichtsituationen mit kontrastreichen Wechseln sind in dunkler Umgebung eindrucksvoll, sachlich wirken eher gleichmäßige Ausleuchtungen. Ein oft vernachlässigtes Gestaltungsmittel sind die Schatten im Bild.
In der Fotografie behilft man sich bei schwachem Licht of
mit einem Blitzlicht um akzeptable Belichtungszeiten und Blendenwerte zu
erreichen. Diese geben aber ein sehr unnatürlich grelles Licht mit kaum
abwägbaren Schatten ab und erschrecken oft die Fotografierten. Sitzt der Blitz
an der Kamera verursacht er weißes, starkes Vorderlicht mit Glanzeffekten und
Schattenränder, die natürliche Stimmung einer Situation wird stark verfälscht,
das Bild wirkt ev. aufdringlich, ernüchternd. Abhilfe schaffen das indirekte
Blitzen und Sklavenblitze.
Prinzipiell sind die selben Beleuchtungsmöglichkeiten vorhanden wie bei
Scheinwerfern. Die Lichtstärke und Wirkung von Blitzen sind umständlich zu
berechnen.
Flächige Lichtquelle, produziert weiche Schatten und kaum Schlagschatten, stellt Plastizität gut dar.
Punktförmige Lichtquelle, produziert harte Schlagschatten und stellt Raumbezüge von Objekt zu Schlagschatten her, wirkt dabei eher flächig, graphisch. Verursacht harten Hell-Dunkel-Kontrast.
Verursacht graphisch, flächig, hart wirkende Silhouetten und starken Hell-Dunkel-Kontrast.
Vermeidet Schattenbildung, Motive wirken flacher, Raumdarstellung wird verringert.
Unterstützt die Plastizitätsdarstellung, besonders wenn es weich einfällt.
Typische Verwendung ist die Lichtzange aus dem Porträtstudio.
Wo Licht ist, ist auch Schatten, mehrere Lichtquellen leuchten ihre Schatten gegenseitig aus, so dass Halbschatten entstehen. Wo keine Lichtquelle hin scheint entsteht ein Kernschatten. Körperschatten entstehen durch den Körper am Körper selbst auf der vom Licht abgewandten Seite, Schlagschatten fallen durch den Raum auf andere Körper.
Das Objekt wird von mindestens zwei Seiten beleuchtet, normalerweise mit einem stärkeren Führungslicht und einem schwächeren Aufhelllicht. Auch ein Gegenlicht kann dabei schöne Konturen bilden. Ein schwaches Kameralicht / Vorderlicht sorgt für eine ausreichende Mindestbeleuchtung und Durchzeichnung des Motivs.
Ungewöhnliche Lichtsituationen und Lichteinfallsrichtungen oder sich veränderndes Licht.
Farbe und Farbklänge besitzen einen hohen Gefühlswert. Mit farbigen Lichtern können stimmungsvolle Effekte erzielt werden. Kunstlicht hat gewöhnlich eine wärmere, gelblichere Farbtemperatur als Naturlicht / Sonnenlicht, welches am Tag rein weiß ist. Um Farbstiche zu vermeiden oder zu schaffen nutzt man entsprechende Farbfilter.
Zur Korrektur reale Aufnahmen greift man oft auf „Labortricks“ zurück, die allerdings ein gut ausgestattetes, aber universell einsetzbares Labor voraussetzen oder eine entsprechende Computerausstattung.
Helligkeit, Kontrast und Farbton können bei der Belichtung von Abzügen vom Negativ in engen Grenzen erfolgen. Wie bei einer Aufnahme können diese Faktoren wieder beeinflusst werden. Bildinformationen, die im Objekt vorhanden waren, aber nicht im Negativ enthalten sind, können aber nicht wieder hergestellt werden. Es können nur Informationen weggelassen werden. Ein Bild kann härter gemacht werden, nicht weicher, unschärfer, nicht schärfer, der Ausschnitt kleiner, nicht größer.
Alle Prozesse können umöglich erwähnt werden, hier nur einige wenige übliche:
Zurückhalten von Licht bei der Vergrößerung zu Korrekturzwecken, auch mit Schablonen / Masken.
Zweitbelichtung während des Entwicklungsprozesses oder extreme Überbelichtung bei der Aufnahme, verfälscht die Grauwertabstufungen teileise ins Negative.
Abstufung der Grauwerte in mehrere Stufen durch verschiedene Belichtungen und Doku-Film-Verfahren.
Ausschneiden oder Abdecken einzelner Partien im Foto von Hand oder durch Enticklungsprozesse.
Durchleuchten transparenter Objekte beim Vergrößern, auch in Kombination mit einem Foto.
Experimente mit Chemikalien und Temperaturen beim Entwickeln, ergibt aleatorische Effekte.
Übermalen von fehlerhaften Bildstellen oder Nachkolorieren.
Diese Möglichkeiten hier aufzuzählen ist umöglich. Was
druckbar ist, kann gemacht werden.
Neu gegenüber den alten Labortricks sind Verstärkunge der Schärfe (eigentlich
wird nur partiell der Kontrast verstärkt) und Farbmanipulationen, auch alle
Arten von Verzerrungen und Retuschen gelingen einfach.
Eine Einstellung wird im Labor mit einer anderen Einstellung zu einer neuen Einstellung zusammenbelichtet. Es können transparente, geistartige Effekte entstehen.
Interpreation des Motivs, Live-Charakter durch Hintergrund, Kontrast zum Motiv, Surreale Kombination...
Fotomontage von Hintergrund und Motiv bei der Aufnahme, meist im Studio mit Kunstlicht.
Voll beeinflussbare Aufnahme-Situation, speziell Licht und Hintergrund, Ausschluss der Öffentlichkeit.
Hier überschneidet sich der Bereich der Fotografie mit der darstellenden Kunst, dieser Bereich wird hier nicht detailliert ausgeführt.
Untersucht die Frage nach dem Zusammenwirken der Inhalte und Gestaltungsmittel zu einer Aussage und dem Verhältnis des Dargestellten zur Wirklichkeit.
Es sind prinzipiell die selben Interpretationsverfahren wie in der Malerei, allerdings mit obigen technisch-formalen Aspekten, möglich.
Eine Werkimmanente Interpreation kommt ohne Bezüge zum Fotgrafen, der Entstehunszeit und den Entstehungsumständen aus und sucht nur nach den Beziehungen von Motiv zur Gesatltung.
Eine Kunsthistorische Interpretation bezieht geschichtliche, weltanschauliche und biographische Kenntnisse in die Interpreation ein und stellt Bezüge zu inhaltlich und gestalterisch ähnlichen Werken, sowie Vorbildern und Nachfolgern des Künstlers her.