Kurzfilm, Regeln, Kriterien:

1. Gesetztliche Vorschriften beachten:

Filmen auf/in Privatbesitz: Einverständnis des Eigentümers/ Geschäftsführers einholen.
Persönlichkeitsrecht: Wenn eine Person gut erkennbar ist, Einverständnis einholen.
Waffen: Keine Waffen oder Imitationen in der Öffentlichkeit tragen!
Vortäuschen einer Straftat: Vorsicht beim Drehen von missverständlichen Szenen!
Copyright, geistiges Eigentum: Keine geschützte Musik, Grafik, Logp, Landkarte, Filmausschnitt, ...verwenden!

2. Technik:

Zusammenspiel von Kamera (Dateiformat) und Schneidegerät (Software) zuvor testen.
Wenn mehrere Kameras verwendet werden, auf gleiches Bildformat und Dateiformat achten!
Technische Möglichkeiten ausloten:
Kamera: Bildfrequenz (Flattern bei Schwenk?), Nahaufnahme, Zoom, Bildqualität bei Dämmerung, Speichermedium / Aufnahmedauer, Akku / Batteriezustand, Tonqualität. Filmkameras werden in der Regel nur im Querformat verwendet, den Bildschirm kann man nicht hochkant kippen!
Schneidesoftware: Film-Bildformat (bevorzugt 4/3, möglichst nicht 16/9), Dateiformat: Eingabe / Ausgabe, bildgenaues Schneiden, Tonspur-Bearbeitung, ev. bis hin zu: Überblendung, Titelgenerator, Zeitlupe / Zeitraffer, Bild-im-Bild / Green- oder Blue-Screen-Technik?
Abgabe als Windows-Meta-Video, wmv (aus Movie-maker) oder mpeg2, bzw. mpg(2) oder mpgII.

3. Inhalt, Dramaturgie:

Eine Geschichte braucht eine Dramaturgie: Einführung der Akteure, Entwicklung einer Erwartungshaltung, Höhepunkt mit Wende, Ende, ev. mit Botschaft.
Eine Slapstik Komödie aus einzelnen Handlungs-Sequenzen (Gags) muss mittels einer Rahmenhandlung zusammengefasst werden.

4. Umfang, Menge:

Bitte nur leicht realisierbare Szenen planen, möglichst in Einheit von Ort, Zeit und Handlung.
Nicht zu viele Locations einbeziehen, nicht zu viele Handlungen vermengen, jede angefangene Geschicht zu Ende bringen!

5. Gestaltung:

Es wird bei dieser Übungseinheit besonders Wert auf die filmischen Gestaltungsmittel gelegt, im Besonderen auf die Kameraführung, Beleuchtung, Schnitt und Montage!
Schauspielerische Leistungen und sinnvolle elektronische Effekte tragen auch zu einem guten Film bei, stehen hier aber nicht im Mittelpunkt!
Die Geschichte soll möglichst über die Bilder und möglichst ohne Sprache und ohne kommerzielle Musik erzählt werden.

Kameraführung, Gestaltungsmittel:

Die zeitlichen und Sinn-Bestandteile desFilm nennt man: Einstellung, Sequenz, Szene, diese werden in der Monatge zur Handlung zusammengeschnitten.
Die Einstellungen gehen von Weitwinkel , Totale über die Halbtotale, amerikanische Einstellung, Halbnaheinstellung zu Nah- Groß- und Detailaufnahme.
Einstellgröße sinnvoll einsetzen, nicht zu lange Sequenzen mit gleicher Einstellgröße aufnehmen, sinnvoll abwechseln!
Über die Brennweitenverstellung (Zoom) können Motive betont werden. Bitte nur sinnvoll einsetzen!
Die Achsen von Kamera zu Aktion können in Normalperspektie, Aufsicht oder Untersicht erfolgen, bitte nur sinnvoll einsetzen!
Die Aktion frontal, schräg oder quer zur Kamera oder bei Schwenk und Fahrten wechselnd.Unnötige Schwenks vermeiden, vor allem mit schlechter Kamera!
Achsensprung vermeiden: Innerhalb einer Sequenz darf die Handlungsachse von der Kamera nicht übersprungen werden: Personen im Gespräch, fahrende Fahrzeuge immer von einer Seite zeigen. (180 Grad-Regel: Achsensprung von 180 Grad, über die Handlungsachse hinweg, meiden)

Beleuchtung, Gestaltungsmittel:

Beleuchtung: Weiches Licht, Führungslicht von schräg oben hinten (zur Kamera) ist normal.
Ein Aufhellicht oder reflektierend Fläche sorgt für gute Durchzeichung.
Dramatik wird gesteigert durch hartes Licht, ungewöhnlichen Lichteinfall und dunkle Szenerie.
Lichteffekte durch bewegtes Licht, Schattenstrukturen, farbiges Licht, ...

Schnitt, Gestaltunsmittel:

Einstellungslänge steuert die Interpretation des Bildes, Gedankenlogik beim Szenenwechsel beachten.
Nachdenklichkeit durch lange Einstellungen, Hektik durch kurze Einstellungen steuern.

Montage, Gestaltungsmittel:

Schwer zu inszenierende Motive im „Off“ durch Geräusche darstellen: Autounfall: nachdem das Auto das Bildfeld verlassen hat, folgt Crash-Geräusch.
Falls eine Handlung nicht realisierbar ist, mit der Kamera nah an die Details gehen, die gerade noch realisierbar sind und diese Aufnahmen sinnvoll montieren.
Es gibt die erzählende Montage, Parallelmontage, Assoziations-Montage, formale Montage, ...
Personen und Örtlichkeiten müssen in jeder Sequenz eingeführt werden, diese geschieht meist durch einen Totale,
eine Übersicht. Personen und Gegenstände treten dann in näheren Einstellungen auf.
Langwierigie Prozesse eventuell durch Zeitraffer oder viele kleine Schnitte zusammenfassen.

Ton, Gestaltungsmittel:

Tonspur ev. neu aufnehmen und mischen, meist ist der Originalton nicht brauchbar. Keine kommerzielle Musik verwenden!
Unmöglich realisierbare Szenen (Autounfall) im Off über Geräusche darstellen.

6. Präsentation organisieren:

Hardware / Software: Player und ev. Codec für Film. Der Film darf im .wmv und .mpeg2 Format abgegeben werden, bevorzugt 4/3 Bildformat.

Datenschutz