FLUGPLATZ OFFENBURG (EDTO) kontra GEWERBEPARK HOCH3

Über den Offenburger Flugplatz kursieren leider eine Menge falscher Informationen
weil es offensichtlich zu wenige Informationen gibt.
Deshalb hier aus erster Hand aktuelle Informationen von einem Mitglied der Fliegergruppe.

Stand: 23.02.2023

Weiterführende Links:
Geschichte des Flugplatzes Offenburg, 111 Jahre Flugplatz Offenburg
Biospähre Flugplatz Offenburg

Neuer Flugplatz, Position auf Google-Maps

Durch Auflagen der Stadt Offenburg ist der Flugplatz im Jahr 1996 vom Verkehrslandeplatz zum Sonderlandeplatz zurück gestuft worden.
Ursache waren die hohen Kosten für Personal und Pflege eines Flugplatzese mit Betriebspflicht
und das nachlassende Interesse offenburger Firmen an Privatjets, die bis dahin hier stationiert waren.
Die Fliegergruppe konnte den Flugplatz als Sonderlandeplatz ohne Betriebspflicht und nur zur Nutzung durch Mitglieder der Fliegeruppe weiter nutzen.
Personal und Pflege war nun Aufgabe der Fliegergruppe.
So sah die Planung des Gewerbegebiets der Stadt Offenburg im Jahr 2000 aus:

Quelle: OT, 10.10.2000

Es ist übrigens ein Irrtum, dass der Flugsport nur etwas für eine "elitäre Gruppe von Begüterten" ist.
Dass der Flugsport teuer ist, kann man nicht leugnen, das liegt vor allem an politischen Vorgaben wie hohe Überwachungs- und Prüf-Gebühren und sehr hohe Steuern auf Flugbenzin.
Trotzdem kann jeder im Verein für die Kosten eines Skiurlaubs oder die Ausgaben, die ein starker Raucher einsparen könnte, Flugsport betreiben.

Die Wiesenflächen werden vom Ponyhof in der Nachbarschaft auf dem Alten-Flugplatz gemäht und als Futter-Heu verwendet.
Die Infrastruktur mit Tankstellen für Jet-Fuel und Flugbenzine wurden kostenintensiv auf EU-Standard gebracht und von der Fliegerruppe weiter betrieben,
obwohl die Nutzung durch Fremde nahezu ausgeschlossen war.
Die frei werdenen Hangars konnten von der Fliegeruppe angemietet und selbst genutzt werden.
Der Pachtvertrag zwischen Stadt Offenburg und Fliegeruppe wurde zunächst alle 5 Jahre auf 5 Jahre verlängert,
später automatisch verlängert, aber mit jährlicher Kündigungsfrist.

Inzwischen sind für die ca. 200 Piloten in Offenburg insgesamt etwa 40 Flugzeuge (Motor- und Segelflug) in Offenburg stationiert,
die kaum eine Chance haben, auf einem Nachbarflugplatz in einem Hangar unter zu kommen.
Das Interesse von Flugbegeisterten am Flugplatz Offenburg ist enorm und reicht weit über die Grenzen der Ortenau hinaus,
denn für Kleinflugzeuge ist der Flugplatz ideal, ganz im Gegensatz zu Lahr, Bremgarten oder Söllingen / Baden Airport,
wo langsame, emfindliche Kleinflugzeuge den Betrieb nur behindern würden, oder Kehl und Altdorf-Wallburg,
wo viele Wochen im Jahr wegen aufgeweichter Landebahn nicht geflogen werden kann.

Link zur Geschichte des Flugplatzes Offenburg EDTO
Link zum Flugplatz Offenburg als Biosphäre

Missverständnis: Alter Flugplatz - Neuer Flugplatz Offenburg

Wenn man einen Offenburger auf der Straße nach dem Weg zum Flugplatz fragt, kann man sehr unterschiedliche Antworten erhalten.

Wer die Adresse googelt, landet in der Gaswerkstraße 7.
Dort kann man aber lange nach einem Flugzeug suchen, dort liegt das Büro der Stadtverwaltung, welches für den Flugplatz zuständig ist.
Dort wird der Platz von Google auch als "Flughafen" angepriesen.

Von einem älteren Bürger der Stadt wird man eventuell an den ganz alten Flugplatz geschickt, der jetzt als Ponyhof und GASTSTÄTTE PONYHOF - TEXASHOUSE funktioniert. Das ist immerhin schon nahe dran, am aktuellen Flugplatz. Aber seit 1971 ist der Geschichte.

Von einem Leser der Informationsblätter der Stadt wird man eventuell noch zum "Neuen Flugplatz" nach Lahr auf den Flughafen geschickt, dorthin sollte die offenburger Fliegerei schon 1997 umgesiedelt werden. Und da die Flieger in Offenburg offensichtlich nicht auffallen, hat dieser Mensch nicht mitbekommen, dass dies bisher nicht realisiert wurde. Auf den Infoseiten der Stadt wird der aktuelle Flugplatz schon seit 1997 "Alter Flugplatz" genannt.

Es sind auch schon Leute, die Verwandtschaft vom Flieger in Offenburg abholen wollten, nach Söllingen auf den Baden-Airport geschickt worden, dort kommen im Allgemeinen die Urlauber mit Charterflügen an.

 

Links:

2022 „Im Zweifel für Gewerbefläche und gegen den Flugplatz“

Oberbürgermeister Marco Steffens: Erst die wirtschaftliche Stärke der Stadt „gibt uns die Möglichkeit, auch soziale Stadt zu sein“ Dafür soll der Flugplatz als Industriegebiet verkauft werden.

Stadt Offenburg: "Alter !!" Flugplatz :
Für die Stadtverwaltung ist der Flugplatz schon Geschichte!
Im Internetauftritt der Stadt wird er schon seit Jahren totgeschwiegen.

Badische Zeitung: 100 Jahre Flugplatz Offenburg

Baden-Online: 100 Jahre Flugplatz

Flugzeug-Bild von EDTO Offenburg

Flugplatz Offenburg / Baden

Der Offenburger Flugplatz als Biotop/Biosphäre

100 (111) Jahre Flugplatz Offenburg

 

Was ist der Unterschied von einem Flughafen zu einem Flugplatz und zu einem Sonderlandeplatz?

Ein "Flughafen" dient in erster Linie der Verkehrsluftfahrt und sollte wirtschaftlichen Interessen gerecht werden.
Hier gibt es einen Zollbereich und Personenkontrollen.
Es werden Passagierflüge und Frachtflüge auch ins Ausland abgewickelt.
Alle Dienstleistungen für Anflug, Landung, Handling, Parken, Feuerwehr usw. werden von hoch spezialisiertem Personal geleistet und sind deshalb sehr teuer.

Um den Platz gibt es im Luftraum eine Kontrollzone, innerhalb dieser erhält der Pilot vom Fluglotsen Anweisungen, die er befolgen muss.
Langsam fliegende/rollende Flugzeuge behindern die zügige Abwicklung des Betriebs und sind deshalb unerwünscht oder verboten.
Segelflugzeuge können aus physikalischen Gründen diese Anweisungen nicht erfüllen und sind deshalb in diesen Lufträumen verboten.

Ein "Flugplatz" ist meist ein öffentlicher Verkehrslandeplatz mit Betriebspflicht mit fest angestellter Flugleitung.
Er wird meist von einer Gemeinde verwaltet und finanziert und ist deshalb teuer.

Hier sind je nach Ausstattung Segelflugzeuge, Sportflugzeuge bis hin zu kleineren Business-Jets gut aufgehoben. Sie sind zu üblichen Geschäftszeiten öffentlich anfliegbar.
Meist gibt es eine Tankstelle, Hangars und ein Restaurant.

Ein "Sonderlandeplatz" kann eine einfache Wiese sein, auf der mit kleineren Flugzeugen gestartet und gelandet werden werde darf.
Oft wird er von einem Verein ehrenamtlich betrieben und ist kostengünstig.

Es gibt keine Betriebspflicht und er ist oft nicht öffentlich.
Vor der Nutzung muss der Pilot ein spezielle Genehmigung (PPR) beim Betreiber einholen.

 

Weshalb kann man Sportflieger nicht einfach auf einen Flughafen in Lahr oder Söllingen schicken?
Das ist etwa so, als würden sie dem örtliche Radsportverein nur noch das Training auf der Autobahn erlauben. Für leichte und langsame Flugzeuge sind die Luftwirbel der Airliner eine große Gefahr, weshalb zeitliche Abstände zwischen der Nutzung notwendig sind.
Segelflugzeuge müssen von Hand von der Landebahn geschoben werden. Das behindert die kommerzielle Luftfahrt in ihrer Wirtschaftlichkeit.

Weshalb kann man die Segelflieger nicht einfach nach Kehl oder Altdorf schicken?
Diese Flugplätze sind mit ihren Hangars bereits voll ausgebucht. Weitere Flugzeuge können dort nicht in Hangars untergebracht werden und Baugenehmigungen für weitere
Hangars sind unwahrscheinlich. Mit den zusätzlichen Piloten aus Offenburg wären diese Vereine an den wenigen Wochenneden mit Flugbetrieb überlastet, da dort bei Nässe nicht gefogen werden kann. Segelflugzeuge brauchen Motorflugzeuge als Schleppmaschinen. Für diese gibt es dort keinen Platz mehr. Bislang kommen die Segelflieger aus Kehl und Altdorf bei Nässe und im Winter nach Offenburg, um zu starten. Altdorf und Kehl haben mit einer Landebahnlänge von 700m und Hindernissen im An- und Abflug keinerlei Sicherheitsmarge für Flugzeug-Schlepp-Starts. Das Unfallrisiko ist dort für die Schulfüge mit schwereren Doppelsitzern enorm.

Wieso werden in Offenburg nur etwa 3000 Starts im Jahr durchgeführt?
Weil die Auflagen der Stadt Offenburg Flüge von fremden Piloten und Geschäftsleuten nicht erlauben. Durch diese Auflagen wurden auch die ansässigen Luftfahrttechnischen Betriebe vertrieben, die geschäftsbedingten Flugverkehr benötigen. Rein technisch können in Offenburg kleine Business-Jets starten und landen, dies ist aber durch Auflagen der Stadt in der Regel nicht erlaubt und aus Lärmschutzgründen auch nicht unbedingt sinnvoll. Blind- und Nachtflug ist in Offenburg nicht möglich.
Aus Lärmschutzgründen finden die Landeübungen von Schulflügen nach dem Start ab Offenburg auf fremden Plätzen statt. Nur der Hangar und die Werkstatt wird danach in Offenburg wieder gebraucht.

Wieso ist ein begrüntes Hochregallager mit Hecke kein Ausgleich für die Biosphäre Flugplatz?
Der Flugplatz bildet mit dem Unterwald und Königwaldsee eine Biosphären-Einheit. Libellen brauchen zum Beispiel die Wasserfläche ebenso wie die Wiese. Das Zusammenspiel dieser drei Zonen wird durch Hochregallager und Industriehallen zerstört. Da hilft dann auch keine Dachbegrünung mehr.

 

Welchen Nutzen hat ein Flugplatz

 

Harte und weiche Standortvorteile

Harte Standortvorteile bestehen aus der Verfügbarkeit von vermarktbaren Flächen für Gewerbe und Industrie und aus der Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften sowie einer guten Verkehrsanbindung. Zumindest solange die auf diesen Flächen erzielten Gewinne Steuern in die Gemeindekasse erwirtschaften und dabei den Arbeitsmarkt durch zahlreiche gut bezahlte Arbeitsstellen mit guten Arbeitsbedingungen positiv beeinflussen, ohne dabei die Umwelt und das Klima und die Wohnqualität weiter zu belasten.

Weiche Standortvorteile entstehen aus Wohnwert, Freizeitwert, Ausbildungsmöglichkeiten, Bildungsniveau, Kultur, sozialem Klima, Arbeitseinstellung der Bevölkerung und letztlich der Unternehmensfreundlichkeit der ansässigen Unternehmen.
Diese lassen sich nicht direkt in Geldwert umrechnen, sie wirken langfristig und indirekt.

Der aktuelle Offenburger Flugplatz punktet da schon mit sehr hohem Freizeitwert und Ausbildungsmöglichkeiten und bietet dem Oberzentrum Offenburg ein Alleinstellungsmerkmal. In einem Oberzentrum soll auch der "spezifische Bedarf" für die Region gedeckt werden.
Der Flugplatz macht Offenburg und die Ortenau attraktiv für Personen, die mit den sonst überall verfügbaren Freizeitmöglichkeiten nicht zufrieden sind und /oder gute und schnelle Verkehrsverbindungen benötigen, also eher qualifizierte Arbeitskräfte. Fachkräfte bindet man mit attraktiver Infrastruktur.

Für Jugendliche bieten sich vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten, nicht nur zu Pilot/in, Fluglehrer/in es werden auch vielfältige Kenntnissen in Richtung auch Werkstattleiter, Handwerk, Holzbearbeitung, Kunststoffbearbeitung, Metallbearbeitung, Mechanik, Motorenwart, Fallschirmpacker, Funk-, Elektronik- und Softwarespezialisten, Tankwarte, Wetterkunde, Navigation, Aerodynamik und Flugleiter vermittelt. Auch der enorme organisatorische und unternehmerische Aufwand der Führung einer Fliegergruppe mit Vorstand, Sparten-Referenten, Mitgliederverwaltung, Kassierer, Buchführung und all den juristischen, behördlichen, politischen und versicherungstechnischen Hürden, die schon allein im Normalbetrieb gemeistert werden müssen, ganz zu schweigen von dem Aufwand bei einer Luftfahrtveranstaltung.

Wenn durch den Gemeinderat die Ansiedlung der vertriebenen Luftfahrttechnischen Betriebe wieder gestattet würde, könnte man in diesen Sparten sogar offizielle Ausbildung mit Abschlüssen erwerben.

Für das Selbstvertrauen, die Selbsteinschätzung, Verantwortungsbewusstsein Teamarbeit und Gemeinschaftssinn gibt es kaum eine bessere Schulung für die Qualifizierung von Arbeitskräften. Ganz nebenbei böte er, bei politischem Willen und behördlicher Genehmigung, eine schnelle Verkehrsanbindung.

Eine solche Chance sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, denn wenn der Flugplatz geschlossen wird, ist ein Ersatz oder eine Wiedereröffnung bei heutigem Bürokratieaufwand praktisch unmöglich. Ein Gewerbegebiet lässt sich deutlich leichter verlegen.

Ganz nebenbei dient der Flugplatz als biologische Ausgleichsfläche für das umgebende Gewerbegebiet und Kaltluftschneise für den "Kinzigtäler", ein allabendlicher kühler das ist ein oreografischer Fall-Wind aus dem Schwarzwald.
An die Einflüsse der Versiegelung der Fläche auf die Grundwasser-Flüsse und -Vorräte unter dem Flugplatz wird auch kein Gedanke verschwendet.

Auch für eine Stadt wie Offenburg gibt es Grenzen des Wachstums.
Für Soziales braucht eine Stadt Geld. Deshalb sollte sie zunächst die jahrelange gravierende Misswirtschaft abstellen!
Anscheinend haben die Gemeinderät/innen die 7000 Unterschriften aus dem Jahr 2000 für den Erhalt des Flugplatzes bereits verdrängt.

Die Nachbarflugplätze Kehl und Altdorf sind bereits an ihren Leistungsgrenzen und können die ca. 200 Piloten mit etwa 40 Flugzeugen vom Heimatflugplatz Offenburg nicht übernehmen.

Der Flugplatz leigt im Bereich des Gewerbeparks Offenburg hoch3, kurz GRO.

Auf der Internetpräsentation von hoch3 wird geworben mit Standortvorteilen:
Quelle : https://hoch3-gro.de/index.php/startschuss.html (21.02.2023) Zitat:

OPTIMALE BEDINGUNGEN ERFOLGSFAKTOR LEBENSQUALITÄT:
Stichwort work-life-balance. Bekanntlich entscheiden sogenannte „weiche Faktoren“, wer bei der Industrieansiedlung die Nase vorn hat. Dazu gehören eine reizvolle Landschaft und ein reichhaltiges und interessantes Kulturleben. Aber auch soziale und schulische Angebote feilen mit am Image einer erfolgreichen Wirtschaftsregion. Ein breites und zeitgemäßes schulisches Spektrum wird heutzutage einfach erwartet. Die Frage der Kinderbetreuung ist fu¨r Arbeitgeber und Arbeitnehmer existentiell. KONKRET: Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Das ist fu¨r den Gewerbepark hoch³ nicht zu viel versprochen. hoch³ liegt in einer der schönsten Regionen Deutschlands. Das Oberzentrum Offenburg bietet Mittelbadens größte Messe, unzählige Kulturevents in Reithalle und anderen Spielstätten, ein Multiplex-Kino der Extraklasse sowie Sportereignisse, wie den hoch³-Firmenlauf. Auch das soziale Umfeld – Schullandschaft und Kinderbetreuung – ist herausragend. hoch³ bietet allen Grund fu¨r eine ausgeglichene work-life-balance. FAZIT: Aufgrund der Nähe zum Oberzentrum Offenburg garantiert der Gewerbepark hoch3 enorm viel Lebensqualität.

Beitrag von RP Freiburg am 27.09.2022,
Quelle: https://www.karte-b33-elgersweier.de/
Zitat:
"Auf dem Flughafenplatzgelände ist eine artenreiche Wiesenvegetation, möglicherweise mit seltenen Insekten, zu erwarten. Im Rahmen der Umweltverträgöichkeitsstudie (!) werden die Biotoptypen genau erhoben und in ihrer Schutzwürdigkeit bewertet. Auch geschützte Insektenarten werden bei vorkommen von „Futterpflanzen“ für seltene Arten von fachkundigen Biologen erfasst."

UMWELTPRÜFUNG FNP DER VG OFFENBURG
Quelle: Seite 4 bis 12: https://www.offenburg.de/media/download/variant/16620/umweltbericht_steckbriefe.pdf
Auszug / Zitat:

Umweltbericht
Datum: 18.02.2009 ?

Kernstadt Offenburg - GRO Teilgebiet Offenburg G
Nr. 1.1.14b siehe 3.1.9

Klima und Luft
• Lage in Kaltluftsee
• Lage in Flurwindgebiet mit Siedlungsbezug
• Kaltluftentstehungsgebiet mit Siedlungsbezug
• Gefahr der Barrierewirkung für nachfolgende Wohngebiete
• Lage an überregional und regional bedeutsamer Luftleitbahn

Hinweise zur Vermeidung und Verringerung nachteiliger Auswirkungen:
• Archäologische Funde sind der unteren Denkmalbehörde zu melden.
• Erhalt des Geschützten Grünbestands und der hochwertigen Grünfläche
• Auf eine Begrenzung der Gebäudehöhe sowie eine Südost-Nordwest-Ausrichtung der Gebäude um die
Durchlüftung auch der nachfolgenden Gebiete zu gewährleisten ist zu achten
• ggf. Auftrag bindiger Deckschichten bzw. Ausschluss von grundwassergefährdenden Nutzungen
• Zur Vermeidung emissionsschutzrechtlicher Konflikte durch den Einsatz von Pflanzenschutzmittel wird die
Anlage von Abschirmstreifen empfohlen.

Hinweise zum Kompensationserfordernis nachteiliger Auswirkungen:
Nachteilige Auswirkungen ergeben sich hauptsächlich für das Grundwasser und die Freiraumstruktur inklusive
des Luftaustausches und der Erholungsvorsorge.
Umsetzung bzw. Stärkung des Erholungsflächenkonzeptes im Grüngürtel, attraktive Wegeverbindungen für die
Erholungsnutzung ausbilden und erhalten.

Zusammenfassende Beurteilung der Verträglichkeit:
Die Umsetzung der Planung ist mit erheblichen Beeinträchtigungen der Umweltbelange behaftet.

Empfehlung:
Von einer Umsetzung der Fläche wird abgeraten. Wird die Fläche nach Umsetzung der anderen möglichen
Standorte in und um Offenburg dennoch benötigt sind die oben genannten Hinweise unbedingt zu beachten.

Wer weiß, woher der Wind weht?

In der Gemeinderatssitzung vom 30.02.23 wurde von einer von der Stadt beauftragten Firma behauptet, dass sich Klimaveränderungen durch die Bebauung des Flugplatzes nicht auf die benachbarten Siedlungen auswirke, nur der Kaltluftsee am Flugplatz sei betroffen und damit lediglich die JVA. Wer schon mal an einem Sommerabend in der Gegend gegrillt hat, weiß, woher der Wind weht. Die Statistik der Wetterstation der Fachhochschule, 700 m vom Flugplatz entfernt, beweist die Existenz des "Kinzigtälers", einen kühlen "katabatischen Fallwind", der am Abend nach einem warmen Sommetag aus dem Kinzigtal ins Rheintal strömt. "Orographische Gegebenhieten" führen am engen Talausgang zunächst zu einer Beschleunigung am Hohen Horn und Ortenberger Schloß und danach im Rheintal zu einer Beruhigung und der Bildung von Kaltluftseen. Diese Verhältnisse sind an manchen Tagen anhand unterschiedlicher Nebelbildung in Kinzig- und Rheintal gut zu sehen.
Die Offenburer Segelflieger kennen und nutzen diese Winderscheinungen seit vielen Jahren.
Da dieser Wind wegen seiner Kühle nur bodennah strömt, wird er von gröberen Wettermodellen nicht erfasst.
Verlässt sich ein fremder Gutachter auf überregionale Wettermodelle, kann er diese Strömung nicht erkennen.

Link auf die Wetterseite: Statistik/Wind der FH Offenburg


Der Flächennutzungsplan von 2017 weist in der Themenkarte "Grüngürtel" einen solchen an Stelle des geplanten Gewerbegebiets aus.
Ein "Grüner Finger" für den "Kinzigtäler" in Richtung Hildboltsweier und Albersbösch, wie im Umweltbericht des RP von 2022 gefordert,
fehlt allerdings in der Grafik.

Der Flugplatz leigt im Bereich des Gewerbeparks Offenburg hoch3
Da wird geworben mit weichen Standortvorteilen:

Quelle : https://hoch3-gro.de/index.php/startschuss.html (21.02.2023)

Zitat

"OPTIMALE BEDINGUNGEN ERFOLGSFAKTOR LEBENSQUALITÄT:

Stichwort work-life-balance. Bekanntlich entscheiden sogenannte „weiche Faktoren“, wer bei der Industrieansiedlung die Nase vorn hat. Dazu gehören eine reizvolle Landschaft und ein reichhaltiges und interessantes Kulturleben. Aber auch soziale und schulische Angebote feilen mit am Image einer erfolgreichen Wirtschaftsregion. Ein breites und zeitgemäßes schulisches Spektrum wird heutzutage einfach erwartet. Die Frage der Kinderbetreuung ist fu¨r Arbeitgeber und Arbeitnehmer existentiell. KONKRET: Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Das ist fu¨r den Gewerbepark hoch³ nicht zu viel versprochen. hoch³ liegt in einer der schönsten Regionen Deutschlands. Das Oberzentrum Offenburg bietet Mittelbadens größte Messe, unzählige Kulturevents in Reithalle und anderen Spielstätten, ein Multiplex-Kino der Extraklasse sowie Sportereignisse, wie den hoch³-Firmenlauf. Auch das soziale Umfeld – Schullandschaft und Kinderbetreuung – ist herausragend. hoch³ bietet allen Grund fu¨r eine ausgeglichene work-life-balance. FAZIT: Aufgrund der Nähe zum Oberzentrum Offenburg garantiert der Gewerbepark hoch3 enorm viel Lebensqualität. " Zitat Ende

Durch das geplante Gewerbegebiet wird ein wesentlicher Teil dieser weichen Standortvorteile zerstört.
Wenn der Mammon winkt, sind diese Werte schnell vergessen.

Michael Joachim, Offenburg, 06.03.2023